18/ Kata Tjuta – Uluru

2/ AUGUST: Der „Chef“ bleibt bei uns am Frühstücks-Tisch stehen, wir sind die ersten am Morgen. Eine kurze Plauderei, über uns, über ihn, über das Roadhouse und seine Geschichte, bis wir ein klassisches Outback-Brekkie (Eier auf Toast mit Tomaten, Porridge und Kaffee) bekommen. Ein guter Start in den Tag.
Eine Stunde dauert die Fahrt bis Yulara, genauer, bis zum Ayers Rock Camping Resort. Im Uluru-Kata Tjuta National Park gibt es keine Übernachtungs-Alternative, daher werden wir hier einchecken. Wahrscheinlich. Uns fehlt eine von zwei Buchungs-E-Mails, und auf gut Glück kann man hier nicht anreisen.
Vorort klärt sich alles auf, wir sind eingeplant. Und freuen uns, denn beide Highlights wären ohne die Übernachtung nicht möglich.
Also los! Der Uluru ragt und lockt in wenigen Kilometern Entfernung, doch wir wenden uns vorerst nach Westen.

Transformation.
Aus den 4 kugeligen Felsen, auf die wir zufahren, werden immer mehr, als wir Kata Tjuta („Many Heads“) halb umfahren. Es sind insgesamt 36, die sich da auftürmen (aber die wir natürlich nicht alle auf einmal sehen). Der „Mount Olga“ ist der höchste Peak mit 1066 m.
Auf der Westseite beginnt der 8 km lange Loop durch das „Valley of the Winds“. Wir steigen im Wechsel auf und ab, fühlen uns klein inmitten der kolossalen rötlichen Wände. Die Licht-Schatten-Spiele sind genial, ständiger Perspektivenwechsel. Uli geht vor, eine kleine schwarze Figur zwischen den Felsen. Am höchsten Punkt angekommen, auf einem schattigen, windigen, schmalen Grat öffnet sich dann der Blick ins Tal …
Um die Mittagszeit sitzen wir dann dort unten genussvoll in der Sonne und verspeisen unseren Lunch.

Sie sind schon einzigartig, diese Felsen. Imposant in der flachen Ebene. Ein letztes Foto vom Pathy-Dach und wir machen uns auf den Weg, 30 km zurück. Kata Tjuta verschwindet im Rückspiegel, ein Monolith wartet auf uns. 

Die Entscheidung ist gefallen, wir möchten den Uluru heute noch umrunden, trotz der Tour, die wir schon hinter uns haben.
Die Anfahrt vom Resort aus ist kurz. Nach ein paar weiten Kurven haben wir das erste mal einen freien Blick auf den gesamten Felsen. Dieser Moment bleibt bestimmt jedem auf ewig haften.
Der Uluru ist nur die Spitze einer besonderen Gesteinsschicht (Arkose – Sandstein mit viel Feldspat und Quarz. Eisenhaltig, daher die rostige Oberfläche), die unterirdisch ca. 2,5 Kilometer vertikal weiter verläuft. Obwohl in unmittelbarer Nähe und auch optisch ähnlich besteht Kata Tjuta aus einem anderen Gestein: Conglomerate. 

Wir parken am Cultural Center. Gut 10 km lang ist der Loop um den Felsen. Wir marschieren los, gegen den Uhrzeigersinn. Im schattigen Osten leitet uns der Weg direkt an den Wänden entlang. Am späten Nachmittag sehen wir den Stein im warmen Sonnenlicht.

So ebenmäßig der Uluru scheint, er ist es nicht. Jede Seite ist anders, voller Löcher, Höhlen, Risse, Rinnen, wo sich Wasser seinen Weg gebahnt hat. Und der Fels steckt voller Spiritualität und Mystik, alter Entstehungsgeschichten (zum Beispiel einem dramatischen Kampf zwischen Kuniya, der Woma Python und Liru, einer Giftschlange) und vieler heiliger Stätten/Stellen, die nicht zugänglich sind und nicht fotografiert werden sollen. Wir bleiben eine kurze Weile am schönen „Mutitjulu Waterhole“, von jeher Wasserquelle für alle Lebewesen der Gegend.

Rechtzeitig zum Natur-Spektakel finden wir uns wie viele andere auf einem langen Parkplatz ein. Die Leute sitzen entspannt und gut gelaunt, teilweise auf ihren Autodächern, trinken, essen, machen ihre Kameras bereit. Auch wir. Freier Blick über die Ebene. Die Ansicht, die seit jeher um die Welt geht.
Es ist schon ein magischer Moment: der Uluru fängt an zu glühen, mehr und mehr. Nach einer langen Weile wandert der Schatten langsam nach oben, bis der Felsen selbst wieder braun ist und der Himmel die Show übernimmt.

Etappen

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