The Pink Roadhouse, der eine Ort, wo es alles gibt, was man braucht, um hier im einsamen Outback zurechtzukommen. Das beinhaltet einen General Store, Kaffee, Tankstelle, Souvenirs, Handys, Eis, Mahlzeiten, Post, Autowerkstatt, Werkzeug, Camp-Utensilien, (ganz wichtig) WLan und ein nettes Wort. Was wir hier auch bekommen ist die Nachricht, dass wir bis Alice Springs (über 500 km) fahren müssen, um eventuell an eine Felge zu kommen. Wir hatten es befürchtet. Oodnadatta ist ein sehr kleines, einfaches Nest. Es lebt von denen, die hier auf ihrer Reise vorbeikommen.
Ungewohnt für uns, die wir aus der Stadt kommen, wo alle anderen Kulturen die große Mehrheit sind: Aboriginals sind hier in der Überzahl.
Wir übernachten wie geplant auf dem Campground hinter dem Roadhouse und haben einen schönen Abend am gemeinsamen Lagerfeuer mit unseren benachbarten Camper-Familien. Interessante Lebensgeschichten und Lebensmodelle gibt es zu hören. Ich frage mich, wie es sein mag, mit 4 halbwüchsigen Mädchen in einem Wohnwagen zu wohnen und wochenlang durch den Kontinent zu reisen. Oder den festen Wohnsitz aufzugeben und mit zwei Kindern nur noch im Trailer zu leben. Ich beantworte mir die Frage selbst. Australien ist einfach ein Outdoor-Land. Draussen ist Platz genug.
15/ JULI: Aufgrund der Reifensituation wählen wir heute nicht die beliebtere, längere Schotter-Route nördlich von Oodnadatta (Richtung Finke River), sondern die Strecke nach Westen, die wesentlich eher in den Stuart Highway mündet. Highway bedeutet Teer und im Moment ein etwas besseres Gefühl.
Die Painted Desert (oder Arckaringa Hills) liegt an dieser sehr einsamen Strecke. Vor 80 Mill. Jahren war hier Meeresboden, Erosion hat eine ganz besondere Hügellandschaft geschaffen und farbige Schichten freigelegt. Unglaublich fotogen! Wir turnen eine lange Zeit glücklich mit unseren Kameras auf und zwischen den Pyramiden herum.
Stuart Highway.
Die restliche Strecke problemlos hinter uns gebracht, pumpt Uli alle Reifen auf (es ist auf Gravel bequemer mit weniger Luft) und wir rollen zivilisiert nach Norden Richtung Grenze. Unser Übernachtungsplatz gehört gerade noch so zum südaustralischen Busch. Die Sonne verschwindet am Horizont als wir unser Zelt aufklappen. Wir essen, sitzen noch eine Weile unter einem unendlichen Sternenhimmel und trinken ein Glas auf den schönen Tag und die Milchstraße.