9/ Karlu Karlu – Devils Marbles

22/ JULI: On the road – weiter dem Norden entgegen.
Seit einigen Tagen haben wir reinsten blauen Himmel, ich könnte mich daran gewöhnen. Die sonnenbeschienene Landschaft zieht gemächlich vorbei, Buschwerk, mal kleiner, mal größer, dann wieder Bäume. Etwas größeres fliegt gegen unsere Windschutzscheibe. Arme Libelle. Ein paar hundert Meter weiter schauen wir ungläubig in die Luft, halten an. Ein riesiger Schwarm Insekten fliegt über uns hinweg, die Flügel glitzern im Sonnenlicht. Es sind Unmengen von Heuschrecken! Lange Minuten vergehen, bis sie vorübergezogen sind. Wir sind beeindruckt. Eine Plage? Oder ist so etwas normal?

In Warumungu, kurz vor Tennant Creek, wird es auf einmal leicht hügelig. Kugelige Formationen, große rötliche Granit-Boulders liegen überall verstreut in der flachen Umgebung. Verrückt. Da sind sie, die Marbles! Devils Marbles oder besser Karlu Karlu. Übrig geblieben nach Erosion des Sandsteins, der sie einmal umschlossen hat. Wir vertreten uns kurz die Beine in dieser Conservation Area, klettern um die Kugeln herum und nehmen die Umgebung auf. Es ist eine heilige Stätte der Warumungu People, manche Stellen soll man respektieren und nicht fotografieren, einige Teile des Labyrinths kann man erforschen. 

Tennant Creek kommt uns sehr willkommen, wir kaufen ein, gönnen uns zu Mittag ein Restaurant, tanken and „on we go“. Wir schaffen ein richtig gutes Stück Weg … bis es wieder Zeit wird für den Übernachtungsplan. Eine Campsite in der Nähe des Highways (Daly Waters) scheint gut zu sein. Sie ist auch gut voll. Ausgebucht. Wir sind zu spät dran. Nun heißt es Augen auf während der nächsten Kilometer. Es ist hier nicht ganz so einfach, eine geeignete Stelle zu finden, denn das Land links und rechts der Straße ist über weite Strecken eingezäunt.
Kurz vor Dunkelheit biegen wir von einer Road Train Parking Area auf einen Stichweg in den Busch. Am Ende ist eine kleine Nische inmitten von verlassenen Termitenburgen wie für uns gemacht.

Es ist für mich ausnahmsweise keine gute Nacht. Wir hatten am Abend im Halbdunkel unweit von uns drei Skelette von ziemlich großen Tieren entdeckt. Nicht ungewöhnlich, dass hier in der Nähe des Highways „Road Kill“ liegt, denn die langen Laster müssen auch nachts fahren, um vorwärts zu kommen. Aber gleich drei in geringem Abstand?
Ich werde geweckt von einem Viehtransporter, der auf dem Parkplatz hält und eine Weile steht. Lautes Getrappel und Gepolter. Mein Kopfkino beginnt.

Etappen

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